Licht emittierende Dioden (LED) befinden sich überall auf dem Vormarsch, sie ersetzen zunehmend Halogen- und Entladungslampen. Dank Licht emittierender Halbleiter sowie eines fluoreszierenden Stoffes strahlen sie dauerhaft hell. Zu den Vorteilen der Technologie gehört ein geringer Energieverbrauch, vor allem im Vergleich zu Halogenlampen.

Die Leuchtdioden sind langlebiger, weniger wartungsintensiv und robuster. Gefährliche Komponenten wie Quecksilber, welches in Entladungslampen eingesetzt wird, fehlen. Das macht den Umgang mit ihnen – gerade in der Entsorgung – sehr viel sicherer. In den vergangenen zehn Jahren sanken die generellen Kosten der Technologie um mehr als 90 Prozent, gleichzeitig wuchsen die Lichtausbeute und damit die Einsatzmöglichkeiten.

"LEDs sind nicht nur langlebiger und heller, sie müssen auch weniger oft gewartet werden. Ich finde es gut, dass der Flughafen Stuttgart flächendeckend auf die Technik umstellt."

Klaus Ocker, Energieanlagenelektroniker am Flughafen Stuttgart

Mehr Licht, bessere Arbeitsbedingungen

Der Flughafen Stuttgart setzt LED-Leuchtmittel vielfältig ein, zum Beispiel in Gebäuden oder auf Gehwegen, Straßen und Parkplätzen. Das Vorfeld wird ebenfalls zum Großteil mit der energiesparenden Technik illuminiert. Dort ist die Beleuchtung nun zielgerichteter; Licht strahlt nicht mehr ungenutzt in die Umwelt, der Effekt der Lichtverschmutzung ist gemildert. Dafür ist es auf dem Vorfeld insgesamt heller, die Arbeitsbedingungen dort haben sich weiter verbessert. Derzeit werden zusätzlich dazu alle 5.000 Leuchten der Befeuerung ausgetauscht – den Anfang machte 2017 die Start- und Landebahn. Für die Umrüstung dieser 1.500 Leuchten investiert die FSG 4,9 Millionen Euro.

Die Arbeiten stellen die Mitarbeitenden vor große Herausforderungen, denn sie können diese überwiegend nur in einem engen Fenster zwischen 1:30 und 5:30 Uhr durchführen – mitten in der Zeit der Nachtflugbeschränkung, die am Flughafen Stuttgart gilt. Bei den Arbeiten werden nicht nur Leuchten ausgetauscht: Auch die unterirdisch verlegten Kabel werden erneuert, 160 Kilometer sind es allein für die Runway.

Das lohnt sich gleich mehrfach, denn neben einer Energieersparnis von bis zu 60 Prozent stellen sich positive Sicherheitsaspekte für den Flugbetrieb ein. So sinkt gegenüber der zuvor verwendeten Halogen-Technik das Risiko eines Ausfalls, denn die Leuchtdioden besitzen eine höhere Lebensdauer als die Glühfäden der alten Halogenfeuer. Auch wenn die Mitarbeitenden weiterhin zur Reinigung der Befeuerung antreten müssen, reduziert sich doch der Wartungsaufwand insgesamt. Ähnliche Vorteile ergeben sich bereits bei der Umrüstung der Hindernisbefeuerung: Diese Warnlampen befinden sich an zumeist exponierten Stellen, etwa auf Dächern. Dort sind die Wartungsintervalle ebenfalls länger geworden, was wiederum den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugutekommt.

Die elektrische Spannung ist nun niedriger als zuvor, was die Arbeiten an den Befeuerungslampen insgesamt sicherer macht. Musste zuvor bei einem Austausch der Lampen die gesamte Anlage in der Verteilerstation abgeschaltet werden, wird die Spannung nun so gering gehalten, dass die Leuchtkörper auch im eingeschalteten Zustand ohne Gefahr ausgetauscht werden dürfen. Seitdem die Arbeiten auf der Start- und Landebahn abgeschlossen sind, werden nun sukzessive die restlichen der insgesamt 5.000 Leuchten der Befeuerungsanlage ausgetauscht, etwa auf den Rollwegen. Auch dort werden die Wartungsmitarbeitenden dann langfristig unter erheblich verbesserten Bedingungen ihrer Arbeit nachgehen können.

Umrüstung der Befeuerung auf LED

Die Flughafengesellschaft lässt sich bei ihren Investitionsentscheidungen von ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten leiten. Kosten-Nutzen-Analysen bleiben nicht bei einer Technologie oder dem direkten Einsatzbereich stehen. Sie nehmen das Gesamtmaß aller Auswirkungen in den Blick – auch bei Effekten, die sich nicht ohne Weiteres in Euro und Cent berechnen lassen. Die Umrüstung auf LED etwa wirkt sich positiv auf ganz unterschiedliche Aspekte aus, wie die Grafik zeigt.