Neulich im Reisebüro am Airport
„Du arbeitest doch am Flughafen Stuttgart, da kriegst du Reisen bestimmt billiger und einfacher.“ Das hört man als Mitarbeiter am Airport oft. Aber: Wir buchen wie jeder andere. Und in diesem Zusammenhang stellt sich auch immer die Frage: online buchen oder im Reisebüro?! Ich muss gestehen, dass, wenn man mich das vor drei Jahren gefragt hätte, ich definitiv online gesagt hätte – weil mehr Auswahl und günstiger. Flug für 2 Personen, gegebenenfalls noch mit Hotel dazu, wohin und wann eigentlich egal, Fernreise immer gern.
Mittlerweile sieht das anders aus. Reisen mit Baby/Kleinkind, mal zusammen mit Freundin und Kleinkind, mal mit Opa und Oma; mal im gleichen Zeitraum, mal leicht versetzt; mal mit Wunsch nach einem separaten Appartement oder einem zusätzlichen Hotelzimmer in der Nähe; möglichst außerhalb der Ferienzeiten in Deutschland aber bitte dennoch warm und nicht länger als drei Stunden Flugzeit entfernt; Kinderpool, feiner Sand,… Die Anforderungen sind gewachsen – die Suchmaschinenergebnisse aber nicht. Um ganz ehrlich zu sein, ich hab die Krise gekriegt. Sobald verschiedene Anforderungen unter einen Hut gebracht werden müssen, machen Suchmaschinen keinen wirklich guten Job mehr.
9 Tage Sonne für 5 Personen – 3 in einem Appartement, 2 in einem Doppelzimmer – das zusammen online buchen eine schlimme Aufgabe. Nach drei Wochen und verdammt teuren Suchergebnissen – der Endpreis entsprach nie dem zu Beginn der Suche – habe ich aufgegeben. Sonntags ging es dann an den Flughafen und doch ganz old school ins Reisebüro.
Eine Stunde später hatte ich gebucht. Zum einen hat die Dame viel mehr Flüge zur Auswahl, zum anderen konnte sie die Unterkunft (einmal Appartement und einmal Doppelzimmer) jeweils separat, aber doch in einem Vorgang buchen. Sie hat mir außerdem in einem Rutsch die in Frage kommenden Ziele aufgezählt, der Kollege wusste noch den besten Strand für Kinder auf der Insel meiner Wahl (es war Menorca) sowie ein passendes Hotel mit guten Bewertungen – alles klar, Bilder überzeugen auch, nehmen wir. Zumal – und das hätte ich nicht gedacht – der Preis geringer war als bei den meisten Online-Angeboten. Das ist mir doch positiv im Kopf geblieben. Und dieses Jahr, wenn‘s mal wieder komplizierter wird, ich noch persönliche Tipps brauche (oder ich auch einfach keine Lust auf eine langwierige Recherche hab), gehe ich wieder hin. Auch wenn ich von Berufswegen eigentlich alles am Rechner machen sollte…
18.11.2016
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